Vermutlich hat so ziemlich jeder schon einmal etwas von „Scientology“ gehört, sei es in einem Film, von jemand Bekanntem, in der Schule oder sonst wo. Und obwohl Vielen der Begriff schon mal untergekommen ist, wissen die wenigsten, was Scientology eigentlich ist, beziehungsweise was Scientology macht.

Laut Wikipedia ist Scientology „eine neue religiöse Bewegung deren Lehren auf Schriften des US-amerikanischen Schriftstellers L. Ron Hubbard zurückgeht.“ Scientology ist eine weltweit tätige Organisation, die in den 50er Jahren gegründet wurde. Ihr Ziel ist „eine Welt ohne Krieg, Kriminelle und Wahnsinn“.

Der Name Scientology ist die Zusammensetzung aus dem lateinischen Begriff „scio“ was Wissen bedeutet und dem griechischen Wort „logos“, was so viel wie das Studium von heisst. Also ist Scientology das „Wissen über das Wissen“, oder auch das „Studium des Wissens“.

Auch wenn Scientology sich selbst als Kirche bezeichnet, differenzieren sich die Meinungen, ob Scientology eine Kirche, eine Sekte oder doch ein Konzern ist sehr stark. Vor allem in Frankreich und Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern ist Scientology sehr umstritten, und kommt häufiger in die Kritik. Obwohl die sogenannte „Kirche“ eine ziemlich lächerliche Glaubensgeschichte vorzuweisen hat, zu der ich noch komme, sollte man sie dennoch ernst nehmen.

Die meisten Mitglieder sind nämlich über einen harmlosen Weg, wie ein Persönlichkeitstest oder einen Kurs in die Organisation gekommen – blieben aber dort wie Fliegen in einem Spinnennetz kleben, wo sie eingewickelt und bis auf den letzten Tropfen ausgesaugt wurden, ohne dies überhaupt zu merken.

Scientology lädt ahnungslose Menschen nämlich gerne ein, einen gratis Persönlichkeitstest zu machen, der deren Schwächen offenbart. Auf diese Schwächen haben sie dann auch gerade irgendeinen passenden Kurs, den die Leute, laut Scientology, dringend brauchen, um mehr Erfolg in der Karriere oder im Privatleben zu erlangen.

Die Mitglieder können diese Kurse, die meistens zu mehr Autorität oder besserer Kommunikation verhelfen sollen, meistens gar nicht bezahlen und nehmen deshalb dann häufig einen Kredit auf oder beginnen ehrenamtlich für die Organisation zu arbeiten.  Durch das jeder Kurs zu einem weiteren Kurs führt, mit dem finalen Ziel zu einem „Operating Thetan“ und damit zu einem unsterblichen Genie zu werden, stürzen sich die Mitglieder von Scientology nach und nach in Berge von Schulden. Durch diese massiven Schulden und das Drängen von Scientology den Kontakt zur Aussenwelt immer weiter zu dezimieren, rutscht man dann in eine immer tiefere Abhängigkeit von der Organisation. Weil oftmals die einzigen Freundschaften und Beziehungen, die die Mitglieder haben, innerhalb von Scientology sind, und der Kontakt zu Beziehungsperson ausserhalb der Organisation frühzeitig abgebrochen ist, haben viele Mitglieder Angst auszusteigen, da sie dann ganz allein dastehen würden. Nachdem man nämlich ausgestiegen ist, wird man von Scientology als Unterdrücker und Feind eingeordnet, mit denen Mitgliedern der Kontakt untersagt ist.

Scientology Aussteiger werden von der Organisation gedrängt, nichts zu erzählen, was Scientology allenfalls schaden könnte. Doch Trotz des starken Drucks, der auf sie ausgeübt wird, haben sich einige Aussteiger dazu entschlossen, die Wahrheit über die Missstände zu berichten, die in der Organisation wirklich herrschen und aufzudecken, wie Scientology seine Mitglieder psychisch tyrannisiert und manipuliert.

Scientology stellt sich selbst der Öffentlichkeit gegenüber, als eine Glaubensgemeinschaft dar, und wie beinahe jeder andere Glaube auch, hat auch Scientology eine Glaubensgeschichte. Was also im Christentum mit dem Wort Gottes und Adam und Eva im Paradies beginnt, fängt bei Scientology etwas anders an.

Die Glaubensgeschichte:

Vor 75 Millionen Jahren, herrschte ein Tyrann namens Xenu über Sektor 9, eine Konstellation, die aus 26 Sternen und 76 Planeten bestand, darunter auch die Erde, die damals allerdings den Namen Teegeeack trug. Die Zivilisation damals war der heutigen sehr ähnlich. Sie hatten Kleider und Fahrzeuge, die mit denen der Erde zwischen 1950 und 1960 vergleichbar wären. Xenu hatte damals ein kleines Problem, denn sein Herrschaftsbereich war völlig überbevölkert. Also nahm er mit Hilfe einiger korrupter Beamten die Kontrolle über die loyalen. Dann liess er, unter dem Vorwand von Einkommenssteuer-Untersuchungen, Milliarden von Bürgern zusammenrufen. Doch statt mit ihnen wie vorgegeben Studien durchzuführen, verabreichte man ihnen Injektionen aus Alkohol und Glykol, die sie lähmten. Als die gelähmten Körper in Weltraumflugzeuge verladen worden waren, flog er mit ihnen zur Erde, damals Teegeeack, wo sie um Vulkane herum gestapelt wurden. In den Vulkanen wurden Wasserstoffbomben versenkt, die alle parallel detoniert wurden. Nur sehr wenige überlebten das. Doch nun waren überall auf der Erde die Seelen der Opfer, die bei Scientology Thetane heissen, verstreut. Sie wurden eingefangen und gezwungen, in einer Art Kino 36 Tage lang einen Film anzusehen. Durch diesen Film wurden den Thetanen viele irreführende Informationen eingepflanzt, die unter anderem alle Weltreligionen beinhalteten. Nachdem sie aus diesen Kinos kamen, waren die Thetane völlig verwirrt und glaubten, wie beabsichtigt, an Dinge wie den Teufel und Gott, welche sie im Film gesehen hatten. Ausserdem hatten die Thetane durch den Film die Fähigkeit verloren, sich voneinander zu unterscheiden, was sie zu Gruppen zusammenschwärmen liess. Diese Gruppen sammelten sich in den wenigen Körpern die die Explosionen überlebt hatten. Diese verwirrten und traurigen Thetanen blieben in den Körpern, und wurden von Generation zu Generation weitervererbt. Scientology sieht die verbliebenen Thetane in unseren Körpern, als den Grund für die Trauer oder die Wut, die jeder zeitweise verspührt.

 

Für wen das jetzt mehr nach einem schlechten Science Fiction Roman als nach einer Glaubensgeschichte geklungen hat, der liegt gar nicht so falsch. Der Gründer von Scientology L. Ron Hubbard versuchte sich nämlich vor der Gründung Scientology’s als Science Fiction Autor, womit er allerdings mässig Erfolg hatte. Später versuchte sich Hubbard unter anderem auch als Erfinde und erfand ein Gerät, das den Schmerz von Tomaten bei deren Aufschneidung messen soll. Nach Ausbruch des zweiten Weltkriegs ging Hubbard zur US Navy, verliess die Marine aber noch im selben Jahr wieder, da er, laut eigenen Angaben, an der Front in Stücke geschossen worden war. Nachdem er wegen eines Magengeschwürs und Arthritis eine Rente erhalten hatte, bat er um eine psychotherapeutische Behandlung und beschäftigte sich anschliessend intensiv mit den Theorien von Freud und verschiedenen Hypnosetechniken.

1950 veröffentlichte L. Ron Hubbard schliesslich das Buch Dianetik – der Leitfaden für den menschlichen Verstand, zu Englisch Dianetics, welches einige Millionen Mal verkauft wurde. In seinem Buch veranschaulicht L. Ron Hubbard hauptsächlich das Dianetik-Verfahren, das von Scientology als „eine Technologie zur Befreiung des menschlichen Wesens“ definiert wird. Weil das Buch, ich zitiere: „nach einer Organisation verlangte“, wurde 1954 die Church of Scientology gegründet. Im Jahr 1950 beginnt auch Scientologys spätere Zeitrechnung „after Dianetics“. Wir wären also jetzt 67 Jahre after Dianetics, also 67 Jahre nach Dianetik. Ron Hubbard starb 1986 an einem Schlaganfall. Er wird bei den Scientologen immer noch wie ein Gott verehrt, und in jeder Scientology Kirche der Welt steht ein, stets leerer Schrein, der ihm gewidmet ist. Nach seinem Tod übernahm David Miscavige die Organisation, und leitet sie bis heute. Doch auch unter David Miscaviges Leitung, verbesserten sich die Zustände hinter der Fassade der Organisation keineswegs.

Dass Scientology nicht die unschuldige und harmlose Glaubensgemeinschaft ist, als die sie sich darstellt, werde ich im 2. Teil zum Thema Scientology noch mehr verdeutlichen…

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