Als ich vergangenen Sonntag die Solothurner Literaturtage besuchte, fiel mir auf, wie wenig Jugendliche anwesend waren. Dies hat mich stutzig gemacht.

Bild: pixabay.comHeutzutage gibt es dutzende Möglichkeiten, um Texte zu lesen. Nebst dem physischen Buch, welches ebenfalls in verschiedenen Editionsformen vorhanden ist, gibt es immer mehr Titel auch in digitaler Auflage. Es ist so einfach geworden sein Lieblingsbuch zu lesen. Und trotzdem fördert es nicht das Interesse bei Jugendlichen. Dies ist zumindest das, was ich in meinem Arbeitsumfeld wahrnehme. Selten betreten junge Erwachsene die Buchhandlung. Und wenn sie es doch tun, dann kommen sie meist im Auftrag der Schule.

«Der Mensch sollte lesen, wozu es ihn gerade treibt; was er nur aus Pflichtgefühl liest, wird ihm wenig nützen.»– Francois de la Rochefoucauld

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Ich erlebte mal einen Vorfall, da kamen zwei junge Kundinnen auf mich zu und suchten einen Klassiker. Ich zeigte ihnen eine Ausgabe, des, wenn ich mich richtig erinnere, Fischer Verlags. Allerdings war ihnen diese Ausgabe zu dick. So reichte ich ihnen die Reclam Ausgabe. Ihr kennt sie sicher, die kleinen, gelben Büchlein, welche perfekt in die Tasche passen. Begeistert, dass diese Ausgabe dünner war, kauften sie sie.
Ich musste mir ein grosses Schmunzeln verkneifen, denn die Tatsache, dass sie eine andere Ausgabe gekauft haben, nur weil diese weniger dick ist, ist doch saukomisch. Als ob die Geschichte dann schneller vorbei ist.

Okay, die Demotivation beim Lesen der Schullektüre kann ich nachvollziehen. Oftmals entsprechen Schullektüren wirklich nicht deinem Geschmack. Trotzdem gibt es soooo viele tolle Titel.

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«Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in 20 Jahren gewährt.»- Oscar Wilde

Durch die digitalen Medien werden wir stets mit einer unendlichen Menge an Informationen zugekleistert. Ich weiss nicht, wie es dir ergeht, doch ich kann mir eine Information besser merken, wenn ich sie mir aufschreibe oder sie in einem physischen Buch lese, anstatt einfach nur vor dem Laptop den passenden Wikipedia Artikel herunterscrolle.

«Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung.» – Desiderius Erasmus

Wäre nicht genau dies ein Grund wieder zum physischen Buch zu greifen? Weil man dann ausnahmsweise auf keinen Bildschirm starrt?
Wird das Buch tatsächlich aussterben? Ich bin überzeugt, dass dem nicht so sein wird. Denn dafür gibt es doch noch zu viele Bücherfans. Menschen, welche süchtig sind, ihr Bücherregal zu füllen. Welche eigentlich immer sparen wollen, bei Büchern allerdings sofort schwach werden. Menschen, welche erkennen, in welch wundervolle Welt dich jede einzelne Buchseite verschwinden lassen kann. Welche dich deinen Alltag vergessen lässt. Schade, dass das Buch noch ein Geheimtipp ist. Ironisch, wo es doch schon so lange existiert.

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Was denkst du? Stirbt das Buch bei Jugendlichen aus.

«Die Lust an der Literatur ist auch die Lust am Leben. Die Kunst, zu lesen, in ein Buch hineinzufallen, darin zu versinken, kaum noch auftauchen zu können, ist ein Stück Lebenskunst.» – Elke Heidenreich.

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Eat the Spaghetti to forgetti your regretti

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